8 Jahren ago · Harold_bob_stiftung · Kommentare deaktiviert für Jüdisches Gymnasium Moses Mendelssohn – Israelreise März 2017
Jüdisches Gymnasium Moses Mendelssohn – Israelreise März 2017
Wochenende mit den israelischen Schülern in Kibbutz Afik
Vor dem Treffen mit den israelischen Kindern waren wir alle unglaublich aufgeregt. Gleichzeitig haben wir uns auch auf die Begegnung gefreut, da wir hofften, neue Freunde zu finden. Als Einleitung des Zusammentreffens wurden wir eingeladen zu einem Saal eingeladen, wo die israelischen Jugendlichen uns ein üppiges Buffet vorbereitet hatten. Danach haben uns einige von ihnen ihre Schule gezeigt. Auf diesem Weg haben wir sie etwas kennen gelernt. Wir waren alle begeistert von der Kontaktfreudigkeit der israelischen Schüler. In dem Bus redeten wir auch viel miteinander.
Nach ca. einer Stunde Busfahrt erreichten wir ein Museum über die Gründung des Kibbutz und die Geschichte der Aliyah. Es war sehr interessant und informativ. Danach fuhren wir mit dem Bus zum Kibbuz Afik, der auf den See Genezareth schaut. Als der Abend dem Ende zuneigte, begrüßten wir gemeinsam den Schabbat. Nach dem gemeinsamen feierlichen Essen fanden Kennlernspiele statt, bei denen wir viel gelacht haben.
Am nächsten Tag spielten wir draußen auf der Wiese einige lustige Gesellschaftsspiele, die von den israelischen Lehrern und Schüler*innen organisiert wurden.
Am Nachmittag machten wir eine Wanderung in der Gegend des Kibbutz. Dabei hatten manche das Gefühl, dass sie und die Israelis Freunde sind. Am Abend verabschiedeten wir uns von dem Schabbath durch eine gemeinsame Havdala und freuten uns auf ein Wiedersehen mit unseren neuen Freunden die Woche darauf und im nächsten Schuljahr bei uns in Berlin.
Am letzten Tag in Israel haben wir eine Abschiedsfeier von dem Ulpan vorbereitet. Zu der Feier bereitet jede Ulpanklasse einen Tanz vor, der vor einer Jury aufgeführt wird. Die Jury wählt den besten Tanz und verkündet den „Gewinner“.
Zu dieser Feier wurden unsere neuen israelischen Freundinnen und Freunde eingeladen. Sie mussten auch einen Tanz vorbereiten, der aber längst nicht so schön war wie unsere Tänze. Es wurde viel gelacht und die Stimmung war toll.
Wir bedanken uns vom ganzen Herzen bei allen, die es ermöglicht haben, dass unsere wunderschöne Reise stattfinden konnte. Unser Dank gilt auch der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, dem Berliner Senat sowie der Bob Stiftung.
Schülerinnen und Schüler der 8a, 8b und 8c des Jüdischen Gymnasiums Moses Mendelssohn
Text von Aviv Mishiev
Tefilin anlegen an der Klagemauer
Am 24.März besuchten wir die Klagemauer. Ich habe mich sehr auf diesen Besuch gefreut. Ich wollte sie schon immer besuchen. Nach der
Sicherheitskontrolle bin ich zur Klagemauer gelaufen. Dort sah ich meinen Klassenkameraden Elio mit Tfilin. Gleich danach sprach auch mich ein Mann an und fragte mich, ob ich nicht gerne mit Tfilin beten würde. Ich sagte: „ja, gerne“. Daraufhin legte er sie mir an. Wir sprachen zusammen die Bracha. Er zeigte mir ein Gebet, das ich dabei aufsagen sollte.
Danach ging ich zur Klagemauer. Ich betete und steckte meinen Zettel
zwischen die Steine. Ich blieb noch eine Weile dort und genoss die
Stimmung. Es war zwar nicht das erste Mal, dass ich Tifilin anlegte,
aber das eindrucksvollste und schönste Mal. Für mich war es sehr
beeindruckend und ein wunderbares Erlebnis, an der Klagemauer zu beten.
Besuch in Yad Vashem/Noomi Blumenberg
Am letzten Freitag unserer Reise waren wir im Yad Vashem. Yad Vashem ist sowohl ein Museum als auch eine Gedenkstätte. Es wurde 1953 gegründet, und befasst sich (sehr einfach ausgedrückt) mit dem Schicksal der Juden während der Shoa. Von unserem Besuch dort möchte ich nun berichten.
Vor Beginn unserer Exkursion durch die Gedenkstätte wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Als erstes kamen wir zum Denkmal für „die Gerechten unter den Völkern”, das sich draußen befand. Dort wurden für die Menschen, die während der Naziherrschaft Juden geholfen haben, Bäume gepflanzt. Uns wurde dort eine sehr berührende Geschichte erzählt. Sie handelte von einem kleinen Jungen, dessen Leben von einem KZ-Wachmann gerettet wurde. Es war eine lange, traurige Geschichte.
Danach sind wir in das Museum gegangen, und uns wurde viel über den Verlauf des zweiten Weltkrieges, die Zeit davor, und danach erzählt. Ich denke, es war für uns alle nicht einfach zu ertragen. Doch was das Ganze so schockierend macht, ist die Bildhaftigkeit des Museums. Du läufst dort durch, siehst riesige Bilder von Hakenkreuzfahnen, Bilder von Menschen, die dem Tod ins Auge sehen, Beispiele von Büchern, welche die Nazis verbrannten. Es ist alles viel realer, viel näher als in einem Film oder im Geschichtsunterricht. Ich denke, das schwerste ist, sich diesen Eindrücken zu stellen. Manche von uns haben geweint, manche nur geschwiegen. Das Wichtige war, (und ist), dass man darüber redet. Für mich war es wichtig, weiter darüber zu reden, noch einmal darüber nachzudenken. Das sollten wir alle; immer wieder.
Wochenende mit den israelischen Schülern in Kibbutz Afik
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